Die Initiative für das professionelle Fotoshooting mit dem Fotografen Markus Ellenrieder, bei dem Menschen mit Trisomie 21 im Fokus stehen, ergriffen zwei langjährige Kolleginnen, Frau Kaiser und Frau Ellenrieder. SIe möchten damit ihre Empörung über die Aussage eines Arztes zugunsten einer pränatalen Selektion sowie über die Forderung einer politischen Partei für Trisomie-21-Tests als Kassenleistung Ausdruck verleihen. Die Begeisterung und das Engagement der beiden Mitarbeiterinnen breitete sich rasch aus, auch Werkstattleiter Günter Schell, Geschäftsführer Marcus Marquart, der Werkstattrat sowie die Elternvertretung boten ihre Unterstützung an, sodass aus der wundervollen Idee ein fröhliches Event entstehen konnte. Das Vater-Sohn-Duo, bestehend aus Horst und Christian Roller, lieferte mit dem selbstkomponierten Song „ShowDown“ die musikalische Untermalung. Für das leibliche Wohl war während des Shooting-tages ebenfalls bestens gesorgt. T-Shirts für das Gruppenfoto wurden vom lokalen Sportfachgeschäft Aktivsport gesponsort.
Noch immer ist der Gedanke in unserer ableistischen Gesellschaft verbreitet, das sogenannte Down-Syndrom sei eine Krankheit und besonders für Familie und Angehörige mit Leid verbunden. Beide Aussagen sind völlig inkorrekt. Gerade deshalb bedarf es noch immer viel Aufklärungsarbeit und Sichtbarkeit, um diese Vorurteile aus den Köpfen vieler Personen zu verbannen und Barrieren abzubauen. Bei Menschen mit Trisomie 21 ist das 21. Chromosom dreifach statt zweifach vorhanden, in der Regel verfügen sie über 47 statt 46 Chromosomen. Abgesehen von diesem genetischen Merkmal gepaart mit einer überaus ansteckenden Lebensfreude und Herzlichkeit, von der jeder Mensch nur lernen kann, sind Menschen mit Down-Syndrom so verschieden, wie sie es nur sein könnten.
Carina Anderl | Caritas-Fachberatung Inklusion und Teilhabe