Anna Elisabeth Thieser vom Referat Schwangerschaftsberatung für die Diözese Würzburg, das an den SkF Würzburg als Fachverband der Caritas angedockt ist, begrüßte – neben Sabrina Göpfert, Referentin für Familien- und Jugendhilfe beim DiCV Würzburg und dessen Vorsitzendem Domkapitular Clemens Bieber − den Bischof. Dieser machte deutlich, dass man mit der KSB Frauen in Not beistehe.
Dank für wichtigen Dienst
Leider sei das Thema Schwangerschaftskonfliktberatung aktuell in einer „unguten Weise aufgeladen“ und „zu einem politischen Kampfthema geworden“, sagte Jung, und blickte dabei auch auf Entwicklungen in den USA. Es gehe daher darum „deutlich zu machen, wofür wir eintreten“. In der KSB gehe es darum die „Würde der Mutter und die Würde des ungeborenen Lebens in einer guten Weise zu berücksichtigen“. An die anwesenden SkF-Beraterinnen gewandt sagte das Würzburger Kirchenoberhaupt: „Vielen Dank für Ihren wichtigen Dienst.“
Referentin Thieser dankte dem Bischof für seinen „differenzierten Blick“ und gab einen aktuellen Überblick über die Arbeit der KSB, in der das Lebensschutzkonzept zentral sei. Im Bistum Würzburg gibt es Beratungsstellen in Aschaffenburg (mit Miltenberg), Schweinfurt (mit Haßfurt und Bad Kissingen) sowie Würzburg (mit Kitzingen und Lohr a. M.). Man erfahre eine konstant hohe Nachfrage, so Thieser. 2024 habe man, auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahren, 3574 Ratsuchende in der Einzelfallhilfe begleitet und dabei Menschen aus 62 Nationen beraten.
Gesellschaftliche Stereotype können belasten
Ratsuchende wenden sich aus unterschiedlichen Gründen an die KSB. Den größten Teil der Kontaktaufnahmen verzeichne man unmittelbar während der Schwangerschaft, so Thieser, gefolgt von der Begleitung nach der Geburt; dabei unterstützt die KSB bis zum dritten Lebensjahr eines Kindes. Auch rund um den Kinderwunsch oder den Verlust eines Kindes begleitet die KSB, zu deren Beratungsangebot zudem Kriseninterventionen im Schwangerschaftskonflikt oder im Zusammenhang mit pränataler Diagnostik gehören.
Wichtig sei es, das breitgefächerte Beratungsangebot noch stärker bekannt zu machen und für eine frühestmögliche Kontaktaufnahme zu werben, erklärte die Referentin. Bischof Jung fragte im Austausch wiederholt interessiert nach. So fasste er etwa beim Thema Zuweisungen an die Beratungsstellen nach und erkundigte sich zum Umgang mit Sprachbarrieren oder der Onlineberatung.
Im Anschluss gaben die Beraterinnen dem Bischof einen beispielhaften Überblick über Themen und Fragen, die in der KSB eine Rolle spielen: „Werde ich der Verantwortung für einen kleinen Menschen gerecht?“, „Wie wird mein Arbeitsgeber reagieren?“, „Mein Partner setzt mich unter Druck“, „Wird das Kind gesund sein?“, „Alle anderen Schwangeren sind so perfekt, warum ich nicht?“ oder „Wie soll ich das Kind alleine aufziehen?“. Der Bischof zeigte sich im Anschluss nachdenklich, wie sehr auch gesellschaftliche Stereotype belasten können. Wie auch Domkapitular Bieber betonte er die notwendige höchste Sensibilität in der Beratungssituation.
Bischöflicher Hilfsfonds unterstützt
Thieser verdeutlichte nachfolgend, dass eine der wichtigsten Fragen für die Frauen in der Beratung die finanzielle Situation beziehungsweise Existenzsicherung sei. Hier bedankte sie sich für die finanzielle Unterstützung aus dem Bischöflichen Hilfsfonds. Dieser trage entscheidend dazu bei, individuell schnell unterstützen zu können und unbürokratisch Härten für Frauen in Not abzumildern. Das sei „eine große Entlastung in der Beratung“, so Thieser. Auch die Stiftung „Miteinander für das Leben“, die im vergangenen Jahr 25. Jubiläum feierte, leiste wertvolle Unterstützung für die Arbeit der KSB.
Vor dem Hintergrund der Leitsätze der KSB und der Diskussion rund um den §218 Strafgesetzbuch, wies der Bischof darauf hin, dass die unantastbare Würde menschlichen Lebens keinen abgestuften Lebensschutz zulasse. Zudem betonte Jung, dass angesichts von Vereinnahmungstendenzen immer wieder betont werden müsse, dass sich die verfasste Kirche mit der KSB für das Thema Lebensschutz qualifiziert stark mache. Zum Abschluss dankte der Bischof den Anwesenden nochmals für ihren „engagierten und kompetenten“ Einsatz und wünschte viel Erfolg für die weitere Arbeit.
Anna-Lena Herbert | DiCV Würzburg

 
									












 
							 
							
