Nach viereinhalb Jahren im Vorstand des Diözesan-Caritasverbandes, wechselt Bayerns erste Caritasdirektorin zum März 2021 als Vorständin zur Keppler-Stiftung nach Sindelfingen in Baden-Württemberg.
Im Rahmen einer letzten Dienstbesprechung unter Corona-Bedingungen galt es, Abschied zu nehmen von Pia Theresia Franke. Zu diesem Anlass konnte Domkapitular Clemens Bieber auch die Ehrenvorsitzende Barbara Stamm und Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran im großen Seminarraum des Caritashauses begrüßen. Anwesend waren ebenso der Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH (CEG), Mitglieder der Leitungskonferenz, der Mitarbeitervertretung, des Caritasrates und der Geschäftsführerkonferenz (GFK).
Für den Diözesan-Caritasverband dankte Vorsitzender Domkapitular Clemens Bieber und erinnerte an den beeindruckenden beruflichen Werdegang von Pia Theresia Franke. Mit Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ ließ Bieber die vielen Stationen in Frankes Berufsleben revuepassieren. Jeder Abschied sei auch ein neuer Anfang, eine weitere Stufe, so Bieber. Er dankte für das Engagement für die Caritas in der Diözese Würzburg. „Sie haben Themenfelder aufgegriffen, weiterentwickelt und Akzente gesetzt. Die Bereiche Migration, Integration, Kinder- und Jugendhilfe waren ihnen ebenso wichtig wie die Altenhilfe, die IT und das weite Feld der Digitalisierung.“
Dank und Gottes Segen wünschte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran und überbrachte mit dem offiziellen Abberufungsdekret auch den Dank von Bischof Dr. Franz Jung. Vorndran unterstrich die hohe Bedeutung der Caritas als Wesensmerkmal der Kirche. „Trotz knapper werdender finanzieller Mittel wird die Kirche weiterhin für Menschen in Not einstehen.“ Der Generalvikar erinnerte an Frankes unermüdlichen Einsatz für die Asylsozialarbeit in den Städten und Landkreisen, den die Kirche von Würzburg auch finanziell unterstütze. Nicht ohne einen gewissen Stolz werde zudem in Erinnerung bleiben, dass Franke Bayerns erste Caritasdirektorin war. „Die Caritas ist weiblich“, meinte Würzburgs Generalvikar. „Nun gilt es, nach vorne zu schauen und eine neue Stufe zu erklimmen, dafür wünsche ich, auch im Namen unseres Bischofs, Gottes reichen Segen“, so Vorndran. Wohnhaft in Hafenlohr bleibe Franke dem Bistum erhalten, ebenso als Dame vom Heiligen Grab in der Komturei St. Kilian.
Für die Gruppe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergriff Beate Fleischmann, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV), das Wort. „Sie werden uns fehlen, sehr geehrte Frau Franke.“ Fleischmann dankte für das stets offene Ohr der nun ausscheidenden Direktorin und den herzlichen Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Sie hatten für jeden ein gutes Wort parat.“ Das habe sich in der digitalen Abschiedsrunde im Kreis der Mitarbeitenden am Donnerstag erneut gezeigt. „Alles Gute für ihren weiteren Weg. Mögen sie in Sindelfingen ähnlich gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden.“
Stefan Weber, Geschäftsführer des Orts- und Kreiscaritasverbandes Würzburg, sprach im Namen seiner unterfränkischen Kolleginnen und Kollegen. „Ich darf ihnen versichern, dass wir sie in der Konferenz der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer vermissen werden.“ Weber würdigte Frankes Einsatz. Franke habe viele Ideen eingebracht und Projekte beherzt angestoßen.
Mit einem „Irish Blessing“, corona-konform im Vorfeld aufgenommen auf Video, verabschiedete sich zudem der Caritaschor unter Leitung von Angela Lixfeld. Mit dem Film überreichte Abteilungsleiterin Lixfeld im Namen der Leitungskonferenz und des Vorstands außerdem ein umfangreiches Fotobuch als Erinnerung an die Würzburger Jahre.
Sichtlich gerührt dankte schließlich Pia Theresia Franke für die wertschätzenden Worte und liebevollen Geschenke zum Abschied. „Ich habe gerne im Caritasverband gearbeitet und wünsche allen, die sich hier engagieren, einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.“
„Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“ – „Liebe Frau Franke. Auf Ihr Wohl! Wir wünschen für die nächste Stufe alles Gute“, so Domkapitular Bieber abschließend.
Sebastian Schoknecht