Zunehmend werden die Einrichtungen mit der Armut vieler Menschen konfrontiert, schreibt IN VIA Bayern e.V., Kath. Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in einer Mitteilung. So sei die Zahl der Bedürftigen im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Und damit auch die Nachfrage nach Lebensmitteln und materiellen Hilfen. Dazu käme der wachsende Gesprächsbedarf von Besucherinnen und Besuchern, die Existenzängste hätten, psychisch angeschlagen oder erkrankt seien, so Hedwig Gappa-Langer, zuständige Referentin beim IN VIA Landesverband Bayern e.V.. Gemeinsam mit der Diakonie Bayern vertritt IN VIA als Fachverband der Caritas die Interessen der bayerischen Einrichtungen über die „Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen“.
Nach den Corona-Beschränkungen der Vorjahre sei außerdem feststellbar, dass wieder mehr Reisende Unterstützung benötigen. Um das Angebot der meist ökumenisch geführten Stationen aufrecht zu erhalten oder bedarfsgerecht ausbauen zu können, bitten die Helferinnen und Helfer jetzt selbst um Hilfe. „Gerade die kleineren Bahnhofsmissionen brauchen dringend Unterstützung, wenn sie auf Dauer ihrem Anspruch als erster und oft auch letzter Anker für Menschen in Not gerecht werden wollen“, so Gappa-Langer. „Vielerorts sind sie auch eine wichtige Vorschaltmaßnahme für soziale Dienste und entlasten die stark ausgelasteten Fachberatungsstellen“, ergänzt Harald Keiser, zuständiger Referent beim Diakonischen Werk Bayern.
„Da kann ich was bewegen – ehrenamtlich oder mit einer Spende“ heißt daher die neue Kampagne der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Bahnhofsmissionen, mit der sie um Aufmerksamkeit, neue Ehrenamtliche und um Spenden gleichermaßen wirbt. Die Kampagne wird gefördert vom bayerischen Sozialministerium. Mehr Informationen dazu gibt es unter https://www.bahnhofsmission-bayern.de/gutes-tun.
IN VIA Bayern e.V., Kath. Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit
Hedwig Gappa-Langer und Sonja Gaja
Ev.-Luth. Kirche in Bayern e.V.
Harald Keiser
Auch wenn Bahnhofsmissionen vor allem als Anlaufstelle für Menschen in sozialen Notlagen bekannt sind, besteht eine wichtige Aufgabe in der Unterstützung von Bahnreisenden. So können auch Menschen, die unsicher beim Bahnfahren sind, öffentliche Verkehrsmittel benutzen. „Das ermöglicht Teilhabe und schafft Lebensqualität“, betont Gappa-Langer. Ein besonderes Angebot ist „Bahnhofsmission Mobil“ an den Stationen Schweinfurt, Ingolstadt und Nürnberg. Ob Arzttermin oder Papa-Wochenende, wenn das Fahren mit der Bahn allein beschwerlich oder nicht möglich ist, übernehmen Ehrenamtliche die Begleitung in Regionalzügen.