Der Wonnemonat Mai zeigte sich an diesem Tag von seiner besten Seite. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen versammelten sich zahlreiche geladene Gäste aus Kirche, Politik und Wirtschaft, um ihre neue Sozialstation im alten Postgebäude einzuweihen. Umrahmt von feierlicher Blasmusik begann der Festakt mit einer kleinen Andacht im neuen Mehrzweckraum der Einrichtung. Pfarrerin Silke Wolfrum von der evangelischen Gemeinde und ihr katholischer Kollege, Pfarrer Robert Borawski, segneten im Rahmen des Gottesdienstes Kreuze für die Räume der Sozialstation und eine Stephanus-Ikone, die ihren Platz nun im Eingangsbereich gefunden hat. Es ist ganz offensichtlich, dass in diesem Hause ein christlicher Geist anwesend ist.
An den Gottesdienst schlossen sich zahlreiche Reden an. So betonte Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands in seinem Grußwort, dass es nicht nur darauf ankäme, sich angesichts des steigenden Lebensalters immer perfekter und professioneller an die gestiegenen Ansprüche anzupassen, sondern darauf zu achten, dass bei aller Perfektion die Menschlichkeit nicht auf der Strecke bliebe. „Wir brauchen auch die Pflege der Pflege, das heißt: wir müssen die im Auge haben, die diesen schweren Dienst leisten, uns auch um sie kümmern. Als kirchliche Dienstleister geht es uns nicht darum, einfach nur zur funktionieren, um Gewinne auf dem sozialen Markt zu erzielen, sondern darum, den Menschen, die zu uns kommen und zu denen wir gehen, wirklich Gutes zu tun.“ Bieber betonte die Wichtigkeit des guten Zusammenspiels zwischen kirchlichen und politischen Gemeinden, von Diakonie und Caritas im Sinne derer, die auf Hilfe angewiesen sind.
Dass die Sozialstation St. Stephanus eine Institution aller Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Veitshöchheim, Thüngersheim und Gadheim ist, zeigten unter anderen die Rede des Veitshöchheimer Bürgermeisters Rainer Kinzkofer, die Anwesenheit seines Amtskollegen Markus Höfling aus Thüngersheim und der stellvertretenden Landrätin Elisabeth Schäfer. Sparkasse und Raiffeisenbank übergaben großzügige Spenden, die Geschäftsführerin Elke Kuttenkeuler und Michael Hanft, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ebenso dankbar entgegennahmen wie all die Glück- und Segenswünsche für die weitere Arbeit.
Vom Blick in den wunderschönen Rokoko-Garten des Veitshöchheimer Schlosses werde man nicht viel haben, bedauerte Pflegedienstleiterin Christina Scheller. Sie und ihr „Elferteam“ aus examinierten Pflegefachkräften und Alltagsbegleiterinnen, unterstützt durch eine Hauswirtschaftskraft und eine Pflegehelferin, hätten einfach viel zu viel Arbeit.
Zum Ende der festlichen Stunden wurde ein junger Baum an der Sozialstation gepflanzt. Er ist Symbol für Kontinuität und Wachstum, für Standfestigkeit und Halt. Eines Tages wird er mit seinen Blättern Schatten und vielleicht auch ein wenig Erholung und Entspannung denen spenden, die tagein, tagaus helfend unterwegs sind. Möglicherweise ein Baum zur Pflege der Pflege.
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