Anton Feiler, geboren 1932 in Zeil am Main, war zwischen 1969 und 1995 Caritasdirektor im Caritasverband für die Diözese Würzburg. Seine Berufung durch Bischof Josef Stangl war eine weithin beachtete Entscheidung. Auf Pfarrer Robert Kümmert folgte mit Anton Feiler erstmals kein Priester. Der diplomierte Theologe war damit der erste Laie in Deutschland, der das Amt eines Diözesancaritasdirektors übernahm. Gemeinsam mit den Vorsitzenden - zunächst Prälat Heinrich Schultes, dann Prälat Karl Rost – setzte er das Leitwort der Caritas „Not sehen und handeln” sehr konkret um. Die immer mehr wachsenden sozialen Herausforderungen, in der sich entwickelnden Nachkriegsgesellschaft beantwortete er in der Diözese Würzburg mit der Gründung zahlreicher Caritas-Orts- und Kreisverbände, Sozialstationen und Beratungsstellen, Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Feiler war maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des Kinder- und Jugenddorfes St. Anton, der Etablierung des Johann-Weber-Hauses für Strafentlassene und Wohnsitzlose, der Errichtung des Caritas-Don Bosco Berufsbildungswerkes am Würzburger Schottenanger sowie der Vinzenzwerke für schwervermittelbare Arbeitslose u.v.a.m. In seiner Amtszeit erfuhren die stationäre und ambulante Altenhilfe einen gewaltigen Aufschwung.
Anerkennende Worte für sein segensreiches Wirken auf der bayerischen Landesebene (LCV) übermittelte Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl. Für Feilers Engagement auf Ebene des Deutschen Caritasverbandes (DCV) dankte dessen Präsident, Prälat Dr. Peter Neher in einem Kondolenzschreiben und wünschte: "Möge ihm der Herr all das Gute vergelten, das er gewirkt hat und Anteil geben an dem Leben, das den Tod überwunden hat."
Feiler lebte mit seiner Familie in Veitshöchheim und wurde in den letzten Monaten gemeinsam mit seiner Frau in St. Thekla, einer Einrichtung der Caritas in Würzburg, betreut. „Wir werden sein weitsichtiges Wirken stets in dankbarer Erinnerung behalten und – soweit dies die derzeitigen Bedingungen zulassen - seinen Abschied begleiten. Auf jeden Fall werden wir seiner in einem Gottesdienst in der Dienstgemeinschaft der Caritas am Freitag, 23. April, in der Marienkapelle in besonderer Weise gedenken“, so Domkapitular Clemens Bieber.
Sebastian Schoknecht