Rund um Gleis 1 des Hauptbahnhofs wartete auf die zahlreichen Gäste ein buntes Programm aus Andacht, Live-Musik und Begegnung. Johannes Michalik von der evangelischen Auferstehungskirche machte den Auftakt. In seiner Ansprache hob er die Bedeutung der Bahnhofsmission als Anker für Menschen in schwierigen Lebenslagen hervor. Sie sei ein Ort des Zuhörens, der Hoffnung und des menschlichen Miteinanders – gerade dann, wenn Menschen in Krisen stecken oder einfach jemanden brauchen, der für sie da ist. „Man braucht jemanden, dem man das Herz ausschütten kann, der ein Stück Weg mitgeht – auch wenn nicht gleich alles gut wird“, sagte Michalik.
Für musikalische Akzente sorgten Musiker vom international besetzten Bandprojekt „Rock the Nations“. Kulinarisch wurden die Gäste mit Kuchen von der Kolpingschule und dem Haus St. Lioba (IN VIA Würzburg) verwöhnt.
Susanne Brand, Leiterin der Bahnhofsmission Schweinfurt, betonte die Offenheit und Vielfalt der Einrichtung: „Unsere Türen stehen allen offen – ob auf einen Kaffee, für ein Gespräch oder zum Handyaufladen.“ Die Bahnhofsmission sei nicht nur Anlaufstelle für Reisende, sondern auch für Menschen in akuten Notlagen, für Einsame, Armutsbetroffene, Wohnungslose oder Menschen mit psychischen Belastungen. Deren Situation habe sich durch die Krisen der vergangenen Jahre noch einmal verschärft. Für viele sei die Bahnhofsmission der letzte Halt: niederschwellig, anonym, einfach da. „Hier wird man als Mensch behandelt“, sagte ein Besucher.
Neun Ehrenamtliche arbeiten regelmäßig in der Schweinfurter Bahnhofsmission. Ohne ihr Engagement wäre diese wichtige Arbeit nicht möglich, betont Martina Fallmann, Vorständin von IN VIA Würzburg, einem der beiden Träger neben dem Diakonischen Werk Schweinfurt: „Der Tag der Bahnhofsmission soll auch Menschen ansprechen, die sich vorstellen können, Teil dieses besonderen Dienstes zu werden.“ Neue Freiwillige sind in Schweinfurt immer willkommen.
Annette Bieber | IN VIA Würzburg e. V.