Aus den ursprünglich geplanten Veranstaltungen zum 50. Jahrestag ihrer Gründung wurde nichts. Trotzdem hat die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfe und der Jugendsozialarbeit (AGkE) ihr Jubiläum groß gefeiert. So haben im Herbst über 300 Jugendliche, Frauen und Männer an der jährlichen AGkE-Wallfahrt teilgenommen. In diesem Jahr allerdings in deutlich anderer Form als gewohnt.
"Die Wallfahrt darf nicht ausfallen"
In der Hoffnung, dass nach dem großen Lockdown im Frühjahr die Corona-Pandemie mehr Begegnungen im Herbst zulässt, hatte sich der AGkE-Vorstand erst kurzfristig entschieden, die Wallfahrt 2020 doch in einem „Pandemie-Modus“ durchzuführen. Klar war dem 10-köpfigen Vorstand jedoch, dass die Wallfahrt nicht würde ausfallen dürfen. Gerade in dieser herausfordernden Zeit braucht es schließlich Formate und Impulse des Zusammenhalts und der Begegnung, wenn auch in anderem Rahmen.
Schnell war im Vorbereitungsteam die Idee geboren, die Wallfahrt dezentral durchzuführen. So wurde den Wallfahrern ein gepackter Pilgerrucksack zur Verfügung gestellt. Bei zentraler Organisation hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer damit die Durchführung flexibel zu gestalten. Gerade mitten im Oktober erwies sich dieser Gedanke als besonders wichtig, wo doch vielerorts die Inzidenzzahlen unterschiedlich schnell in die Höhe schossen und auf kommunaler Ebene unterschiedlichste Maßnahmen getroffen wurden.
Mit starker Unterstützung unserer Praktikantin Selina Nastvogel wurden so im September Materialien beschafft und ein Begleitheft mit Impulsen und Aktionen entworfen und gestaltet. Ende September wurden insgesamt 175 Rucksäcke für über 300 Wallfahrer verschickt. Darunter viele Kolleginnen und Kollegen aus den Einrichtungen und Diensten der Jugendhilfe, aber auch viele Familien die zum Beispiel von der sozialpädagogischen Familienhilfe betreut werden. Auch viele Kinder und Jugendliche aus den Tagesstätten und Maßnahmen der beruflichen Bildung nahmen an der Wallfahrt teil.
Gemeinsam unterwegs
Gleich 150 Wallfahrer stellte allein Caritas-Don Bosco, wo die Wallfahrt von Iphofen zum Schwanberg als Besinnungstag genutzt wurde. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war zu hören, dass die Auszeit sehr gut tat und auch das Material gut passte. So fand auch der Leiter der Jugendhilfe, Thomas Maier, lobende Worte. „Es ist eine sehr schöne Sache, sich auch mal mit anderen Kollegen aus der Einrichtung zu unterhalten und auch mal auf privater Ebene unterwegs zu sein.“
Auch im Diözesan-Caritasverband fand sich eine kleine Pilgergruppe zusammen. Zu viert haben wir uns auf den Weg gemacht und damit bewusst eine kleine Auszeit vom Büroalltag genommen. Auch wenn der Weg über den Residenzgarten zum Dom mit Zwischenstopp im Lusamgärtchen und zurück in die Franziskanergasse nicht annähernd an die normalen Wegstrecken der bisherigen Wallfahrten erinnerte, so war die Erfahrung und der angeleitete Blick auf die Strecke nicht weniger wertvoll.
Sabrina Göpfert