23.000 Euro sammelte die Aktion Restcent des Diözesan-Caritasverbandes im vergangenen Jahr. Ca. 1.600 Mitarbeiter aus Einrichtungen der Caritas treten dafür monatlich die Centbeträge und oder einen Euro ihres Lohns ab. Seit dem letzten Jahr beteiligen sich nach einem Aufruf des Generalvikars Dr. Karl Hillenbrand auch ca. 1.100 Mitarbeiter des Ordinariats und kirchlicher Stellen aus der ganzen Diözese an der Aktion. Der jährliche Erträge schnellte dadurch von 16.000 auf 23.000 Euro hinauf. Mit dem Geld werden seit Beginn der Aktion Auslandsprojekte bzw. die Migrantenarbeit unterstützt.
12.000 fließen in die Betreuung von Straßenkindern in Brasilien. Mit dem Geld kann Bischof Don Paulo Cardoso in Petrolina im Nordosten des Landes vier Sozialmütter anstellen, die sich um vierzig Straßenkinder kümmern. 6.000 Euro gibt es für die Betreuung von Flüchtlingskindern in der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft. Für die Kinder der hier oft jahrelang lebenden Flüchtlingsfamilien organisiert die Caritas Freizeitmaßnahmen, Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe. 5.000 Euro bekommt das Missionsärztliche Institut für die Anschaffung eines CD4 Geräts in Dakar im Senegal. Das Gerät dient der sicheren Diagnostik von HIV-Patienten. Fachleute des Instituts übernehmen die Fachberatung und Einweisung der lokalen Mitarbeiter.
Domkapitular Dietrich Seidel, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes und stellvertretender Generalvikar, freute sich bei der Geldübergabe in der Gemeinschaftsunterkunft sehr über die Hilfemöglichkeiten der Aktion Restcent. „Der Würzburger Diözesan-Caritasverband startetet das Projekt 2002 als erster katholischer Verband in Deutschland“, erklärte er. „Ich habe die Aktion seit meinem Amtsantritt bei der Caritas verfolgt und sehr erfreut wahrgenommen, wie sie jedes Jahr größer wurde.“
„Nachahmer gibt es erfreulicherweise inzwischen in mehreren Diözesen, doch keiner hat bisher unser Volumen erreicht“, wusste Roland Giegerich, MAV-Vorsitzender der Caritas. „Da wir mit der jetzigen Ausschüttung die 100.000-Euro-Grenze überschritten haben, müssten wir eigentlich mit Sekt anstoßen“, meinte Dr. Ludger Heuer, Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit beim Caritasverband und Initiator der Aktion. „Doch alles Geld fließt in die Projekte, daher gibt es heute auch nur Wasser und Kaffee.“
Das System der Aktion Restcent ist simpel. Alle Personen, die über Dienststellen des Ordinariats oder der Caritas besoldet werden - in der Diözese Würzburg ca. 14.000 Personen - können sich daran beteiligen. Wer mitmacht, bekommt monatlich die Centbeträge seines Lohnes und oder einen Euro abgezogen. Das Geld wandert automatisch auf ein Sammelkonto, die einzelnen Dienststellen haben keinen weiteren Verwaltungsaufwand. Die Gesamtsumme - maximal 1,99 Euro pro Monat = 23,88 Euro p.a. - steht am Jahrsende auf der Steuerkarte und ist damit wie eine Spendenbescheinigung einzusetzen. Dorothea Weitz, MAV-Vorsitzende des Ordinariats, freute sich sehr, dass ihre Kollegen jetzt bei der Aktion eingestiegen sind und sich sofort mehr als die Hälfte daran beteiligten. In den Gremien des Ordinariats will sie in Zukunft weiter Werbung dafür machen. "Auch große Unternehmen oder Behörden können jederzeit eine solche Aktion zugunsten eines sozialen Projekts starten“, ergänzte Domkapitular Seidel.