Das Müttergenesungswerk (MGW) hat vor wenigen Tagen in Berlin die Ergebnisse einer Studie über den Inhalt und Umfang der Beratungstätigkeit und Bedarfslagen von Müttern veröffentlicht. Rund 140.000 Mütter haben im vergangenen Jahr in einer der 1.400 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände eine kostenlose Beratung zu einer Mütter- oder Mutter-Kind beim Müttergenesungswerk in Anspruch genommen.
Die Studie bestätigt die Notwendigkeit der Beratung. Über neunzig Prozent der befragten Mütter schätzten die Qualität der Beratungsarbeit als außerordentlich hoch und wertvoll ein. Zwei Drittel von ihnen halten die Beratung für unbedingt erforderlich. Die Beratungsarbeit bei den Wohlfahrtsverbänden ist wichtiger Teil der sogenannten Therapeutischen Kette des Müttergenesungswerkes, die die Kurmaßnahme mit einer Beratung im Vorfeld und der nachhaltigen Nachsorge für die Frauen am Wohnort verbindet. Über siebzig Prozent der Frauen kamen mit mindestens drei Gesundheitsstörungen oder Erkrankungen mittlerer Schwere in die Beratungsstellen. Zeitdruck und das ständige Dasein für die Familie wurden von den Frauen als häufigste psychosoziale Belastungen benannt. Ca. sechzig Prozent der Frauen erleben die Belastungen aus Familie, Alltag und Gesundheit als beeinträchtigend.
Der Beratungsaufwand ist groß: Die Mütter wurden mit einer durchschnittlichen Beratungszeit von drei Stunden und neun Kontaktaufnahmen betreut. Jede zweite stellte einen Kurantrag, die anderen bekamen individuelle Hilfen im System der Wohlfahrtsverbände.
In der Diözese Würzburg vermittelten allein die fünf Beratungsstellen der Caritas in Würzburg, Aschaffenburg, Miltenberg, Lohr am Main und Kitzingen im vergangenen Jahr über 300 Mütter und 426 Kinder in Erholungskuren. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von rund zwanzig Prozent bei den Mutter-Kind-Kuren und 25 Prozent bei den Mütterkuren. Bundesweit wurden 47.000 Mütter mit 68.000 Kindern in eine Kurmaßnahme des MGW vermittelt. Trotz der eindeutigen gesetzlichen Bestimmungen lag die Ablehnungsquote noch bei 27 Prozent. Fast jeder zweite abgelehnte Maßnahme wurde mit Hilfe der Beratungen im 2. Anlauf doch noch genehmigt.
Die Studie wurde durchgeführt vom Forschungsverbund Prävention und Rehabilitation für Mütter und Kinder an der Medizinischen Hochschule Hannover und mit Mitteln des BMFSFJ gefördert. Die Zusammenfassung der Studie ist auf der MGW-Webseite veröffentlicht. Beratungsstellensuche: www.muettergenesungswerk.de. oder beim Diözesan-Caritasverband Würzburg, Tel. 0931/386-66662.