„Der Auftakt ist gelungen.“ Diese Einschätzung teilen Heike Stumpf, seit Jahrzehnten Krankenschwester und nun Pflegedienstleiterin (PDL) auf dem Heimathof Simonshof, Würzburgs Bischof Dr. Franz Jung und unzählige Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Instagram-Kanal des Bistums. Statt der traditionellen Einbahnkommunikation, wie sie ein klassischer Hirtenbrief zur Fastenzeit darstelle, wolle er mit den Menschen ins Gespräch kommen, ließ Bischof Franz im Vorfeld der Aktion wissen. Mit dem Instagram-Kanal des Bistums böte sich die technische Möglichkeit, trotz der bestehenden Corona-Pandemie, sich miteinander auszutauschen. Auftakt zum Live-Gespräch #ausgetauscht war am Montag, 22. Februar, um 18.30 Uhr.
Nähe auf Distanz
Gut 90 Kilometer liegen zwischen dem Arbeitsplatz des Bischofs und der Caritaseinrichtung für wohnsitzlose Männer in der Rhön. PDL Heike Stumpf berichtete von der Arbeit und dem Leben auf dem Heimathof in Corona-Zeiten: „Wir sind 2020 in die Fastenzeit gegangen und leben bis heute in der Fastenzeit.“ Die Männer hätten auf so vieles verzichten müssen. Angehörige hätten die Bewohner nicht besuchen können. Gerade im angeschlossenen Camillus-Haus, einer Pflegeeinrichtung, die allen Menschen in der Region offenstehe, seien die fehlenden Kontakte schmerzlich spürbar gewesen. „Zum Glück leben wir hier in der Natur, so dass sich die Leute viel draußen aufhalten können“, so Heike Stumpf.
Bischof Franz stellte Fragen, hörte zu und zeigte großes Interesse an der Arbeit auf dem Simonshof der Caritas, den er bereits vor der Pandemie kennenlernen konnte. Heike Stumpf berichtete über kreative Ideen, die den Menschen den Lockdown erträglicher gemacht hätten: „Wir hatten plötzlich drei Radios, und die Leute hörten Radio Horeb. Im Sommer kam unser Diakon mit seiner Gitarre in den Innenhof und sang mit den Leute Lieder und hielt kleine Wortgottesdienste. Das kam sehr gut an.“
Fasten, beten, Almosen geben
Das Anliegen Jesu, man möge fasten, beten und Almosen geben, sah Würzburgs Bischof auf dem Simonshof sehr kreativ umgesetzt. „Wir haben in der Pflege viel übernommen, was sonst Sache der Angehörigen ist. Unser Almosen war es auch, die älteren Menschen immer mal wieder in den Arm zu nehmen, weil sonst niemand da war, der ihnen das hätte geben können.“ Sich Zeit zu nehmen für die Bewohner, sei das größte Geschenk, so Stumpf. „Wir kommen nicht dazu, auf die Uhr zu schauen, weil wir sehr viele zusätzliche Aufgaben übernehmen müssen.“
Dank
Heike Stumpf nutzte die Gelegenheit, sich bei ihrem ganzen Team für die Arbeit und das gute Miteinander zu bedanken. Dem schloss sich Würzburgs Bischof vorbehaltlos an: „Hut ab vor dieser Leistung. Sie stehen hier stellvertretend für ganz viele, die sich in dieser Zeit bis an ihre Grenzen einbringen.“
Die nächsten Treffen auf Instagram:
Montag, 8. März, 17 Uhr, Dr. Josef Schuster,
Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland
Donnerstag, 11. März, 18.30 Uhr, Martina Ullrich,
Ministrantin in Gerlachshausen und Pfadfinderin vom Stamm Stadtschwarzach
Donnerstag, 18. März, 18.30 Uhr, Bischof Bernardo Johannes Bahlmann,
Bischof des brasilianischen Partnerbistums Óbidos in Amazonien
Dienstag, 23. März, 16 Uhr, Katharina Ziegler,
Projekt-Ingenieurin, Regional-Vorstand Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Aschaffenburg
Freitag, 26. März, 18.30 Uhr, Elke Wolz-Nagl,
Leiterin des Hauses für Kinder, Caritas-KiTa Gaukönigshofen
Dienstag, 30. März, 18.30 Uhr, Familie geplant
Sebastian Schoknecht