Für eine neue Qualität im Miteinander der Menschen sprach sich Domkapitular Clemens Bieber am Beginn des neuen Arbeitsjahres im Caritasverband für die Diözese Würzburg aus. Traditionell versammeln sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Anschluss an den Dreikönigstag, um ihre Arbeit in einer Andacht unter den besonderen Segen Gottes zu stellen.
„Wir danken den Franziskanern, die uns ihre Kirche zur Verfügung gestellt haben, für ihre nachbarschaftliche Gastfreundschaft“, sagte Bieber am Beginn der Andacht. Hier sei die Feier unter Beachtung der Corona-Regeln gut möglich. Bieber betonte, dass trotz der Abstandsregeln die Nähe zu den Menschen wichtig sei. Während einige verängstigt abtauchten, zeigten sich andere kreativ. Der Vorsitzende des Caritasverbandes erinnerte daran, dass einige Pfarreien im Bistum Weihnachtsgottesdienste ersatzlos gestrichen hätten und würdigte den Einsatz derer, „die gerade jetzt kreativ waren und Gottesdienste so gestalteten, dass Gläubige zusammenkommen und gemeinsam – gerade über Weihnachten – die Menschwerdung Gottes feiern konnten.“
Die Caritas kenne in ihrem Einsatz für die Menschen keinen Lockdown. Beispielhaft nannte Bieber Sozialstationen, Bahnhofsmissionen und die Wärmestube für Wohnsitz- und Obdachlose. „In dieser schwierigen Zeit mit vielen außergewöhnlichen Herausforderungen können wir als Kirche deutlich machen: Wir sind für die Menschen da! Nur die gelebte innere Einstellung macht uns glaubwürdig. Dann werden die Menschen uns ihr Vertrauen schenken.“ Nicht allein Worte seien gefragt, sondern die Tat.
Die Andacht stand unter dem Leitgedanken „Eines Sinnes“ (1. Petr 3,8). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas sollten nicht in erster Linie nach neuen technischen Möglichkeiten Ausschau halten, um Menschen aus der Ferne Rat zu erteilen. „Es geht zunächst darum, dass wir uns begeistern lassen von Jesus Christus und seiner Sorge um die Menschen, uns untereinander verbinden und dann eines Sinnes als Caritas der Kirche die Menschen begleiten und somit auch als Kirche Zeugnis geben für die Menschenfreundlichkeit Gottes.“
Zur Erinnerung an den gemeinsamen Start in das neue Arbeitsjahr der Dienstgemeinschaft erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Bildkarte mit der Lithografie von Pablo Picasso „La Ronde de la Jeunesse“. Entstanden im weltpolitischen Krisenjahr 1961 zeige sie die Lebensfreude und Einigkeit junger Menschen, an einer friedlicheren Welt mitwirken zu wollen, so Domkapitular Clemens Bieber. Dies sei auch Auftrag der Caritas.
Im Anschluss an die Andacht, an der sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv mit Lesung und Gebet sowie Orgelspiel beteiligten, brachten Domkapitular Clemens Bieber und Caritasdirektorin Pia Theresia Franke das Segenszeichen 20*C+M+B+21 an allen Bürotüren des Caritashauses und seiner Außenstellen an und wünschten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern persönlich ein gutes, gesundes und segensreiches Jahr.
Sebastian Schoknecht