Ziel der Ausbildung im Berufsbildungswerk (BBW) ist es, auf die individuellen Fähigkeiten der jungen Menschen einzugehen, betonte Andreas Halbig: „Wir schauen in erster Linie auf das, was unsere Teilnehmer können und motivieren sie für den ersten Arbeitsmarkt.“
Wie gut das in der Regel funktioniert, erlebte Stefan Beil beispielhaft beim Besuch der Bereiche Elektrotechnik, Karosseriebau, Metallbearbeitung und IT/Büro.
Im Bereich Elektrotechnik nähert man sich zurzeit dem Thema Industrie 4.0 an. Entsprechend wurden die beiden Programmiersprachen KNX und Step7 eingeführt, um die angehenden Gebäudetechniker und Industrieelektriker mit zukunftsorientierter Technik vertraut zu machen und um die Praxis rund um „Smarthome“ hautnah kennenzulernen. In den nächsten Monaten ist dort eine digitale Tablet-Steuerung geplant, die mittels „Home-Server“ Heizung, Licht und Außenjalousien des Ausbildungstraktes regelt.
Bei den Auszubildenden im Karosserie- und Fahrzeugbau lernte Stefan Beil die elektronische Karosserieausmessung kennen, mit der man heute das Ausbessern von Unfallschäden optimiert. Auch beim Lackieren hält neue Technik Einzug: Ausbilder Harald Erk zeigte, wie man mit einem elektronischen Farberkennungsgerät die richtige Lackfarbe bestimmen kann. Auch ein digitales Berichtsheft ist mittlerweile Standard.
Im Bereich der Zerspanung wird im BBW nicht nur mit Metall gearbeitet. Neben Kleinaufträgen von Industrieunternehmen und 3-D-Programmierung beschäftigen sich die Teilnehmer auch vermehrt mit neuen Werkstoffen und Materialien, die zukünftig in den Maschinen bearbeitet werden.
Wie die angehenden Informatikkaufleute ihren 3-D-Drucker praxisnah einsetzen, zeigte ein Blick in die IT-Abteilung. Die Auszubildenden Silas Ronnsiek und Moritz Mantel demonstrierten dem Agenturchef den Druck von Türschildklammern, die im Bildungszentrum eingesetzt werden.
„Es ist bemerkenswert, was hier geleistet wird“, zeigte sich Stefan Beil am Ende des Besuchs beeindruckt. Der Rundgang habe ihm einmal mehr gezeigt, wie wichtig es sei, dass man reale Bilder zu einem Thema im Kopf habe.
Marcus Meier