Hochsommerliche Temperaturen und eine niedrige Inzidenz, tagesaktuelle Corona-Tests und eine gute Impfrate ermöglichten es vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Freien, Abschied von Abteilungsleiterin Marlene Hauck zu nehmen.
Der Einladung waren am Donnerstag, 10. Juni, auch ehemalige Kolleginnen und Kollegen gefolgt. Mehr als vier Jahrzehnte arbeitete die studierte Pädagogin und Sozialpädagogin im Verband und gelte damit als „Urgestein und wandelndes Lexikon der Caritas“, so Domkapitular Clemens Bieber in seiner Dankesrede. Kontinuierlich habe sich Marlene Hauck fort- und weitergebildet, sagte Bieber anerkennend. „Nur so lässt sich die hohe und überall sehr geschätzte Fachlichkeit erreichen und erhalten.“ Hauck sei eine der ersten Frauen mit Leitungsverantwortung gewesen, die schließlich die männliche Dominanz an der Spitze des Verbandes überwunden habe.
Ein Höhepunkt der Feier war die Verleihung des Ehrenzeichens der Caritas in Gold, der höchsten Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes. Für den Diözesanverband überreichte Bieber das „Vinzenzbild“. Bischof Franz Jung sowie die langjährige Landtagspräsidentin und zweite Vorsitzende des Caritasverbandes, Barbara Stamm, schickten Grußnoten. Für die Gruppe der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der unterfränkischen Orts- und Kreiscaritasverbände würdigte Angelika Ochs in einer Liveschalte per Telefon das unermüdliche Engagement von Marlene Hauck und dankte für die lange vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ochs, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Rhön-Grabfeld, bezeichnete Hauck als „Anwältin für Menschen in Not und echte Caritäterin“. Diese und weitere Würdigungen fanden den spontanen Applaus der Anwesenden im Innenhof der Geschäftsstelle. „Wir werden Dich vermissen“, war immer wieder zu vernehmen.
Für die Gruppe der Ehemaligen rief Manfred Köberlein in Gedichtform Erinnerungen wach. Glück- und Segenswünsche für den weiteren Weg überbrachte der Caritas-Chor mit einem mehrstimmigen „Irish Blessing“. Beate Fleischmann sprach ein Grußwort für die Mitarbeitervertretung (MAV). Dank sagten mit Blumen und kleinen Geschenken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung „Lebensphasen“, für die Hauck in den zurückliegenden Jahren zuständig war. In einem bunt bebilderten Abschiedsbuch verewigten sich Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen des Verbandes.
„Die Mitarbeiter der Caritas sind ein Schatz“
Schließlich ergriff die Beglückwünschte selbst das Wort. „Danke an alle, die mir heute hier die Ehre erweisen. Danke an alle, die in den zurückliegenden Jahren mit mir zusammengearbeitet haben.“ Sie habe in allen Arbeitsfeldern, in denen sie tätig sein durfte, engagierte Menschen erleben dürften und Freunde sowie Gesinnungsgenossen gewinnen können. „Die Caritas“, so Hauck, „zeichnet sich durch die Mitarbeiter aus, die jeden Tag ihr Bestes tun.“ Da gehe es nicht um die großen Strategien, sondern oftmals um Kleinigkeiten im guten Miteinander.
Gerade in der Pandemie habe die oftmals kritisch angefragte Kirche durch ihre Caritas gezeigt, dass sie für die Menschen da sei. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Diensten und Einrichtungen sind ein Schatz. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Caritas einen guten Weg nimmt.“ Das gelinge, wenn jeder Einzelne mit seinem Einsatz Zeugnis gebe.
„Der Himmel meinte es heute gut mit uns“, sagte abschließend Domkapitular Clemens Bieber angesichts des strahlenden Sonnenscheins. „Der Himmel meinte es gut mit der Caritas, als er 1978 Marlene Hauck schickte.“ Bei Kaffee, kalten Getränken, Eis und einer großen Auswahl an schmackhaftem Kuchen vom St. Markushof in Gadheim, saßen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch länger beisammen und feierten mit ihrer Marlene Hauck Abschied.
Sebastian Schoknecht