Mit der großen Schar an Flüchtlingen, die vor wenigen Jahren vor allem aus Syrien und Afghanistan nach Deutschland kamen, blühte eine große Solidarität auf. Helferkreise etablierten sich, und das ehrenamtliche Engagement kannte kaum Grenzen. „Wir hatten viele Anfragen von Firmen und Vereinen“, erinnert sich Rainer Jäckel, Berater der Caritas. Heute gäbe es kaum noch Angebote, um Geflüchteten und Asylsuchenden ein wenig Abwechslung anbieten zu können.
„Unser Team war richtig dankbar, als der Anruf von Bernd Scheb kam“, sagt Jäckel. Der Mann von der IG Bauen-Agrar-Umwelt habe die Idee gehabt, auch Flüchtlinge zum Bowlingturnier einzuladen. Caritas-Berater Heribert Strykowski kam mit Flüchtlingen aus Aub und Ochsenfurt, Jäckel mit einer Gruppe aus der Würzburger Unterkunft in der Ebrachergasse.
Und dann wurden am Heuchelhof die Kugeln geschoben. Für viele Flüchtlinge sei Bowling etwas völlig Neues gewesen, meint Jäckel. Aber alle hätten ihren Spaß gehabt. Strykowski habe mit seinen Leuten sogar den 3. Platz erreicht. „Bei meiner Truppe war es am Ende der 10. Und es gab nur zehn Teams“, schmunzelt Jäckel.
„Es geht ja um mehr als einen netten Abend im Bowlingcenter“, erläutert Jäckel. „Soweit es uns möglich ist, versuchen wir auch Praktika oder Ausbildungsplätze für Flüchtlinge zu finden. Da ist es immer gut, auch jemanden zu kennen, der wiederum Arbeitgeber kennt, die flüchtlingsfreundlich sind“, so der Fachmann. Ohne Netzwerke gehe in der Flüchtlings- und Integrationsberatung wenig. Seitens der IG Bauen-Agrar-Umwelt kamen neben Bernd Scheb der Regionalleiter, Hans Beer, der auch die Preisverleihungen moderierte.
Nach dem Bowling wurde gemeinsam gegessen. „Ein Stück Normalität tut den Menschen aus den Gemeinschaftsunterkünften so gut“, sagt Rainer Jäckel. Das sei ein Zeichen echter Wertschätzung. „Solche Aktionen sind wichtig, denn sie ermöglichen Integration. Deshalb wollen wir, dass viele davon erfahren und sich weiterhin engagieren“, schließt Jäckel.
Sebastian Schoknecht